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Schwerpunkte der deutschen bilateralen Zusammenarbeit im Überblick
Die Schwerpunkte der deutschen bilateralen Zusammenarbeit werden in Regierungsverhandlungen zwischen beiden Regierungen vereinbart.
Die deutsche entwicklungspolitische Zusammenarbeit unterstützt die malawische Regierung bei der Umsetzung ihrer Wachstums- und Entwicklungsstrategie, der Malawi Growth and Development Strategy III (MGDS III 2017 - 2022). Die Schwerpunkte der deutschen bilateralen Zusammenarbeit werden in Regierungsverhandlungen zwischen beiden Regierungen vereinbart.
Bildung

Im Bildungssektor konzentriert sich die deutsche Entwicklungszusammenarbeit auf die Grundbildung. Ziel ist, dass malawische Schülerinnen und Schüler in einem für alle zugänglichen und qualitativ guten Bildungssystem lernen können und dadurch eine gute Ausbildung erhalten. Angesichts des hohen Bevölkerungswachstums und aufgrund des geringen Bruttosozialprodukts limitierten öffentlichen Finanzen steht das Bildungssystem vor großen Herausforderungen. Dazu gehören hohe Schülerzahlen pro Lehrer, fehlendes qualifiziertes Lehrpersonal sowie zu wenige Schulen und Klassenzimmer. Deshalb unterstützt die Bundesregierung beispielsweise
- die Verbesserung der Lehrerausbildung
- das Management der Lehrer an den Schulen sowie schulübergreifend
- den Bau und die Erweiterung von Einrichtungen zur Lehrerausbildung
- Schulernährung
Informationspapier zu Bildung (englisch)
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Privatsektorenentwicklung im ländlichen Raum

Ziel dieses 2014 neu vereinbarten Schwerpunktes der deutschen Entwicklungszusammenarbeit ist es, Beschäftigung und Einkommen in ländlichen Gebieten zu erhöhen. Dies soll entlang ausgewählter Wertschöpfungsketten (z.B. Maniok und Ölsaaten, Tourismus, umweltfreundliche Baustoffe) erfolgen und insbesondere ärmere Bevölkerungsschichten, Frauen und junge Erwachsene unterstützen. Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit fördert folgende Ansätze:
- Produktdiversifizierung
- Verbesserung der Interaktion von Akteuren entlang der Wertschöpfungsketten
- Stärkung der Kapazitäten von relevanten Organisationen und Akteuren (z.B. Genossenschaften und „Ankerfarmen“)
- Finanzierung von Infrastruktur zur Verarbeitung, Lagerung, Transport und Vermarktung
- Bereitstellung qualitätsbezogener Dienstleistungen
- Förderung von Lagerhaltung und Lieferscheinsystemen.
Informationspapier zu Privatsektorenentwicklung (englisch)
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Gesundheit und soziale Sicherung

Der Fokus der Zusammenarbeit im Gesundheitsschwerpunkt liegt darin, die Qualität der Gesundheitsversorgung zu verbessern und diese auch für die ärmsten Bevölkerungsschichten zugänglich zu machen. Insbesondere die Gesundheit von Frauen und Kindern steht dabei im Mittelpunkt. Dies geschieht durch
- Stärkung von Personal- und Qualitätsmanagement in Gesundheitseinrichtungen
- Aus- und Weiterbildung von medizinischem Fachpersonal
- Verbesserung des Zugangs zu moderner Familienplanung
- Verbesserung der Infrastruktur von Gesundheitseinrichtungen
Über 70% der rund 18 Mio. Menschen in Malawi müssen mit weniger als 1,90 USD pro Tag auskommen. Deutschland unterstützt Malawi bei der Umsetzung der Nationalen Politik zur Sozialen Sicherung, um die Lebensgrundlagen der allerärmsten Menschen zu sichern, die Menschen besser vor klimatischen und wirtschaftlichen Risiken zu schützen und Auswege aus der Armut zu ermöglichen. Dazu zählen
- Verbesserung der Kohärenz, Koordination und Umsetzung der verschiedenen Teilprogramme der Sozialpolitik (z.B. Schulspeisungen, Dorfspargruppen, Direktzahlungen an die ärmsten Haushalte, public works)
- Regelmäßige Geldzahlungen zur Sicherung der Lebensgrundlagen in ausgewählten Distrikten an 10% der absolut ärmsten Haushalte, in denen es keine arbeitsfähige Person gibt.
Informationspapier zu Gesundheit (englisch)
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Querschnittsthemen
1. Öffentliches Finanzmanagement
Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit unterstützt die malawische Regierung sektorübergreifend bei der Verbesserung des öffentlichen Finanzmanagements, insbesondere hinsichtlich der Effizienz, der Ordnungsmäßigkeit der Haushaltsdurchführung, der Erhebung eigener Einnahmen und der externen Kontrollmechanismen.
Informationspapier zu öffentlichem Finanzmanagement (englisch)
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2. Sonderinitiative Eine Welt ohne Hunger (SEWOH)
In Malawi sind etwa 37% aller Kinder mangelernährt. Das heißt sie werden voraussichtlich nie die Leistungsfähigkeit entwickeln, die ein ausreichend ernährtes Kind entwickeln würde, erkranken schneller und haben eine deutlich reduzierte Widerstandskraft im Falle von Erkrankungen. Nicht nur fehlende Nahrung, sondern auch Ernährungsgewohnheiten und unzureichende Hygienepraktiken sind Ursache. Zudem ist Malawi trotz grundsätzlich günstiger klimatischer Bedingungen in hohem Maße von Ernährungsunsicherheit durch klimabedingte Missernten betroffen. Hier braucht es vor allem Innovation im Bereich landwirtschaftlicher Praktiken. Aus diesem Grund gehört Malawi mit folgenden Einzelmaßnahmen und Beiträgen an internationale Organisationen (z.B. Welternährungsprogramm) zu den wichtigsten Partnerländern der Sonderinitiative „Eine Welt ohne Hunger“:
- Grüne Innovationszentren in der Agrar- und Ernährungswirtschaft unterstützen die Verbesserung von landwirtschaftlichen Praktiken zur Steigerung der Produktivität und Resilienzstärkung im Falle von externen Schocks (z.B. Dürre, Flut, Schädlinge)
- Mit Ernährungssicherung und Resilienzstärkung wird die Ernährungssituation von ernährungsgefährdeten Menschen, insbesondere von Frauen im gebärfähigen Alter sowie Kindern unter fünf Jahren adressiert.
- Das Multisektorale Ernährungsprogramm unterstützt die malawische Regierung bei der Umsetzung der in 2011 begonnenen Scaling Up Nutrition-Initiative (SUN) und des First 1.000 Days Programms. Ziel ist die Verbesserung der Ernährungsgewohnheiten und Versorgung mit Mikro-Nährstoffen und Medikamenten v.a. bei Schwangeren, Säuglingen und Kleinkindern sowie Frauen im reproduktiven Alter. Das Programm wird von UNICEF umgesetzt.